Die Blutegeltherapie gehört zu den Ausleitungsverfahren.

Besonders der " Hirudo medicinalis" wird therapeutisch genutzt.

Blutegel leben im Süßwasser  und ernähren sich vom Blut anderer Lebewesen.

 An jedem Saugnapf befindet sich ein Nervenring.Der Saugnapf hinten, dient dem Blutegel lediglich zum Festhalten. Der Saugnapf vorne beinhaltet die Mundöffnung. In seinem Schlund trägt der Blutegel 3 Kiefer, die mit  ca. 80 scharfen Zähnen besetzt sind.

 Der Körper besteht aus 33 Segmenten und ist abgeflacht. Der Rücken ist dunkelgrün und hat an beiden Seiten je 3 braune Längsstreifen. Der Blutegel besitzt kein Gehirn.

Blutegeltherapie in der Tiermedizin  

Hauptindikationen für die Blutegeltherapie:

- Prellungen, Stauchungen,Verletzungen

- Hufrehe, Kreuzverschlag, Podotrochlose

-Degnerative Gelenkerkrankungen ( Arthrose, Spat, HD)

- Discophathien, Spondylosen

-Muskelprobleme, chr. Sehnenentzündungen

- Lokale Infektionen, Abszesse, Furunkel, ödeme, Pyodermien

- Wundheilungsstörungen


Bei einer Blutegelbehandlung werden innere Organe wie Leber, Niere und Herz nicht belastet. Daher ist die Therapiesehr gut anwendbar auch bei älteren Tieren. Bei Pferden und Hunden wird die Blutegeltherapie wieder häufiger eingesetzt.

Was tun passiert?

In der Regel ist der Biss eines Blutegels ist nicht schmerzhaft.   Zwischen den Kalkzähnchen sind Öffnungen, durch die der Blutegelspeichel, die SALIVA, abgegeben wird.

Bei seinem Biss verabreicht der Egel einen Cocktail aus Hirudin und Histamin. Diese wirken gerinnungshemmend, gefäßkrampflösend, lymphstrombeschleunigend und immunisierend. Andere Wirkstoffe wirken durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und entschlackend.

Ist der Blutegel satt, so fällt er einfach ab.  Durch seine gerinnungshemmenden Wirkstoffe kommt es zu unterschiedlich langen Nachblutungen. Diese sind sehr erwünscht denn sie entsprechen einem kleinen Aderlass , der wiederum besondere Wirkungen besitzt.

              

Die SALIVA

 enthält folgende bisher identifizierte Substanzen:

 HIRUDIN: Hemmt die Blutgerinnung.  Dies ist natürlich notwendig um während des Saugaktes die Wunde offen zu halten.

CALIN: hemmt ebenfalls die Blutgerinnung. Calin bewirkt nun im Anschluss die  dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten. Es kommt zu dem bekannten, sanften Aderlass.

Währenddessen tritt der "Ausbreitungsfaktor", die HYALURONIDASE, in Aktion: sie bereitet den Weg für die wirksamen (und heilsamen) Substanzen vor.

Eine histaminähnliche Substanz wirkt gefäßerweiternd: das Blut strömt zu der Bissstelle.

Nun wirken EGLINE, BDELLIN, APYRASE, KOLLAGENASE  bei der Gerinnungshemmung mit: Darüber hinaus haben diese Substanzen entzündungshemmende und weitergehende Eigenschaften.

Es noch DESTABILASE, PIYAVIT und andere Substanzen, die die natürliche Wirkstoffkomposition abrunden.